Gottesdienst im Wildpark

Die Kirche geht in die Natur, so zumindest hätte das Motto für den Gottesdienst lauten können, der am 8. August im Wildpark in Rosengarten stattgefunden hat. So gut der Gottesdienst im Wildpark allerdings von den Beschäftigten der Gronenfelder Werkstätten auch vorbereitet war, etwas Aufregung gab es im Vorfeld am Freitag dennoch.

Als die Stadt wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ein Betretungsverbot für den Stadtwald ausgesprochen hatte, fragten sich einige, ob der Wildpark auch dazu gehört und der Gottesdienst dort überhaupt stattfinden darf. Der Wildpark kann jedoch auch weiterhin geöffnet bleiben, lediglich für die Schweine musste in Abstimmung mit dem Veterinäramt eine Aufenthaltslösung gefunden werden. „Zum Glück“, atmete Seelsorger Frank Gründler hörbar auf. Dem Ausflug in die Natur hat er durchaus entgegengefiebert. „Es gab vor einigen Jahren schon einmal einen Gottesdienst hier, aber der war eher für Mitarbeiter“, erinnert er sich. Jetzt also der Gottesdienst mit Gästen, bei dem die Tiere natürlich eingeschlossen wurden in die christliche Botschaft. So begrüßte der Seelsorger alle anwesenden Gäste – und alle Esel. Einfach um im weiteren Verlauf darauf zu kommen, dass ein Esel durchaus ein intelligentes Tier ist und der Ausspruch „Du Esel“ eher keine Beleidigung, sondern ein Kompliment darstellt. Natürlich gibt es im Wildpark wirklich zwei Esel und beide wurden von Jochen Hanschel und Falco Tol während der Predigt dazu geholt. „Ein Esel ist sanftmütig, sensibel, achtet auf Gefahren und ist das Lieblingstier Gottes, weil in ganz vielen biblischen Geschichten ein Esel mitspielt“, so der Prädikant. „Wenn du auf einem Schlachtross kommst, ziehst du in den Krieg. Wenn du auf einem Esel kommst, bringst du Frieden“, lautete die Botschaft. Auch bei den Besuchern kam der Gottesdienst gut an. So freuen sich Anita und Werner Schnall über den besonderen Ort. „Es ist schön, auch mal für einen Gottesdienst hier zu sein“, sagen sie. Zumal sie mit den Enkelkindern im Wildpark Stammgäste sind. Frank Gründler war durchaus zufrieden mit dem großen Zuspruch. Neben den Gästen wollten auch viele Bewohner und Mitarbeiter der Wichern-Wohnstätten den Gottesdienst in besonderer Umgebung erleben. „Ich kann mir durchaus vorstellen, auch im nächsten Jahr hier wieder einen Gottesdienst abzuhalten“, schaut der Seelsorger voraus.

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